Anina Gröger: Flüchtige Momente

Eröffnung am Sonntag im Schramberger Schloss

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„Als ich zum ersten Mal in die Ausstellung kam, dachte ich: ‘Das Schloss hat neue Fenster.‘“ Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende von Podium Kunst die Gäste der aktuellen Ausstellung im Schloss: Annina Gröger: Flüchtige Momente.

Schramberg. Bornschein hieß zahlreiche Freunde der Malerin willkommen, die teilweise aus Basel und Pforzheim angereist waren.

Lars Bornschein. Foto: him


„Himmelslandschaften“ seien das Thema der Künstlerin, so begann Susanne Ramm-Weber ihre Einführung. Sie zitierte die Wiener Kunsthistorikerin Alexandra Matzer und deren Gedanken über Wolken: „Sie sind ein Spiegelbild unserer selbst.“ Nämlich, weil sie heiter oder düster, dumpf oder tanzend sein könnten.

Foto: him


Sie hinterfragte den Titel „Flüchtige Momente“. Einerseits könne man die Bilder ja wochenlang betrachten. Auch entstünden sie nicht flüchtig, sondern über einem längeren Zeitraum. (Wir haben darüber berichtet.)

Nur noch Himmel

Andererseits seien es doch flüchtige Himmelsgebilde, die Gröger in ihren Bildern festhalte.
Ramm-Weber erinnerte an die Ursprünge dieser Bilder. Gröger sei 2001/2002 als Stipendiatin in Westfalen gewesen. Da sei der Himmel weit. „Dann muss man mit dem Fokus nur noch ein bisschen hochrutschen und sieht kein Land mehr, nur noch Himmel.“

Susanne Ramm-Weber. Foto: him


Kunstgeschichtlich betrachtet sei diese Art der Gestaltung eher selten. Ramm-Weber erinnerte an den Maler der Romantik William Turner, der habe „das große Himmeldrama“ gemalt. Bei Anina Gröger könne man diese Inszenierung bei ihren Zeichnungen ähnlich erleben.
Sie endete ihre Einführung mit dem Gedicht „Aninas Wolken“ von Magdalena Kauz. Die Schlusszeilen lauten:
„Ich kann alles tun
Was ich schon als Kind
Mir sehnlich erträumte
Auf Wolken gehen
Ohne zu fallen.“

Foto: him

Bornschein dankte Ramm-Weber für Ihren Vortrag und den Helferinnen und Helfern beim Aufbau der Ausstellung Myriam Huschenbeth, Frank Fischer und Rémy Trevisan. Er erinnerte an das Begleitprogramm mit der Finissage am 20. April. Da werde Gröger auch auf ihre Majolika-Arbeiten eingehen.

Anina Gröger. Foto: him


Spontan eilte Gröger zum Mikrofon, bedankte sich bei Podium Kunst für die herzliche Aufnahme: „Ich fühl‘ mich pudelwohl hier.“ Welch schönes Kompliment.

Info: Die Ausstellung dauert bis 20. April. Sie ist zu sehen im Schramberger Schloss. Geöffnet Dienstag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr. Samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr.
Das Begleitprogramm zur Ausstellung:
Lesung am Sonntag, 6. April um 15 Uhr mit dem Lyriker Walle Sayer.
Finissage am Sonntag, 20. April um 15 Uhr, mit Führung durch Anina Gröger.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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